Walk the Talk: Cross-Company Sparring für 70 Unternehmen auf Work Smart Transformationsreise

Mission Impossible
Ein Work Smart Sparring Tandem in Aktion – keine Mission impossible 🙂

Als ich vor eineinhalb Jahren das Work Smart Sparring Programm startete, hatte ich eine Idee im Kopf, die mich nicht mehr losließ. Ich wollte ein Problem lösen, das ich selbst nur zu gut kannte. In meiner Zeit als HR Managerin war ich ständig mit völlig neuen, komplexen Aufgabenstellungen konfrontiert. Fertige „Rezepte“ gab es dafür naheliegenderweise keine.

Natürlich half es mir, auf eigene Erfahrungen zurückzugreifen, mich einzulesen und umzuhören, aber was ich tatsächlich oft gebraucht hätte, das war der zielgerichtete Peer-Austausch mit jemanden mit sehr ähnlichen Themenstellungen, der mir von außen Feedback zu meinen Ideen gibt und mir weitere Optionen aufzeigt. Oft auch einfach einen „Propheten aus dem fremden Land“ und Rückenstärkung. Im Hamsterrad rotierend gelang es mir nicht, mir so ein passgenaues Sparring zu organisieren.

Mir war klar, dass es in solch besonders turbulenten Zeiten ganz vielen so ging wie mir damals und diesen Umstand wollte ich unbedingt ändern. Inhaltlich ging es mir als Initiatorin des Unternehmensnetzwerks für Neues Arbeiten Work Smart Austria dabei um New Work Themen wie neue Führung, Wissensteilungskultur, Partizipation, mobiles Arbeiten, flexible Arbeitsmodelle, Vertrauenskultur, Kollaboration, Feedbackkultur oder Diversität. Und damit war die Idee für ein Work Smart Cross-Company Sparring Programm geboren. Ich wollte Menschen, die sich in ihrem Unternehmen für die Entwicklung oder Weiterentwicklung einer neuen Arbeitskultur stark machten, unterstützen und mit passenden Sparring PartnerInnen treffsicher zu Tandems für einen dreimonatigen Austausch matchen. 

Schwieriger Start

Allerdings hatte ich keine Vorstellung, wie schwierig der Start sein würde. Wer erzählt schon gern einer Wildfremden von seinen Problemen? Aber ich bin drangeblieben. Die TeilnehmerInnen spürten mein echtes Interesse an ihnen, mochten meine unaufgeregte, pragmatische Art und schätzten mein Verständnis für ihre Themen, bin ich doch selbst schon auf die Nase gefallen und habe mir z.B. so manches „falsche Ja“ bei Kick-offs abgeholt.

Mittlerweile stelle ich fest, dass es sehr gut war, die Idee konsequent weiter zu verfolgen. „Austausch ist heute ein entscheidender Erfolgsfaktor. Dabei ist es wichtig, wirklich an den Kern zu kommen.“ meinte dazu ein Teilnehmer aus der Lebensmittelindustrie. Die Zeichen stehen auf Offenheit und Kollaboration.

Mein Resümee: Neues Arbeiten nimmt Fahrt auf

Was ist mein Resümee aus den Matchings von mehr als 70 Unternehmen im deutschsprachigen Raum? „Neues Arbeiten“ hat eindeutig an Fahrt aufgenommen, wenn auch mit unterschiedlichen Ausgangslagen und Geschwindigkeiten.

Ganz groß geschrieben wird der Fokus auf bessere interne Kollaboration und die Entwicklung einer Wissensteilungskultur. In vielen Unternehmen werden Future of Work Teams eingerichtet und agile Coaches angestellt. Es entstehen Graswurzelbewegungen, Random Lunchdates werden eingeführt oder Communities of Practice etablieren sich.

Besonders imponiert hat mir die Auseinandersetzung einiger produzierender Unternehmen mit Teilzeitmodellen und Gleitzeit in der vollkontinuierlichen Schichtarbeit und der breite Einzug von Retrospektiven. Letztere funktionieren nach Aussage einer Anwenderin erst nach einer etwa 15maligen Durchführung wirklich gut – nämlich ohne Bauchkrämpfe und mit Mehrwert für alle. Also durchhalten!

Den mutigen MacherInnen in diesen Unternehmen ist klar, dass sie eine Reise angetreten haben, die sie ihr ganzes Berufsleben begleiten wird. Was ganz viele von ihnen trotz aller Rückschläge und Widerstände dabei gemeinsam haben, ist das Leuchten in den Augen.

Anmeldung
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Sparring Anmeldung

Neugierig geworden?

Das Work Smart Sparring richtet sich übrigens explizit nicht nur an HR ManagerInnen oder OrganisationsentwicklerInnen, sondern an alle MacherInnen, deren Ziel es ist, ihre Organisation zukunftsfähig zu machen oder zu halten. Dazu zählen häufig auch Teammitglieder von „Smart Work“-Initiativen aus Bereichen wie Kommunikation, Innovation, Procurement oder Digital Transformation und natürlich GeschäftsführerInnen und Executives. 

Let‘s walk the talk!

Portraitfoto der Forbes Gastautorin

Sonja Strohmer ist Initiatorin des Unternehmensnetzwerks Work Smart Austria und der #WeWorkSmart Community für selbstbestimmtes Arbeiten. Die People & Innovation-Enthusiastin holt ambitionierte Unternehmen in Sachen Neues Arbeiten vor den Vorhang und unterstützt deren Weiterentwicklung durch Matching-, Lern- und Kollaborationsformate. Sie war langjährige Personalleiterin im IT Consulting und der Industrie, Lektorin für HRM und Organisationssoziologie und als mehrfach ausgezeichnete Arbeitsforscherin an der Universität Wien, für die International Labour Organization, FORBA und Eurofound tätig. Berufliche Stationen und das Studium führten sie nach Washington, D.C., Prag und Genf. Sonja ist systemischer Coach und absolvierte ein Doktoratsstudium zum Thema internationales Personalmanagement.